Silke Marit Messemer
Masterarbeit, 2017
Den Ausgangspunkt meiner künstlerischen Masterarbeit bildet eine Ausgabe der Süddeutschen Zeitung. Sowohl die inhaltlichen Informationen als auch die grafische Darstellungsform der Zeitungsseiten werden in Streifen aufgelöst, dekonstruiert. Es entstehen durch das Einbringen eines Websystems mit Leinwandbindung zwanzig haptische Textgewebe, von denen ein jedes ein eigenständiges Layout mit fragmentarischen Texten aufweist. Durch ein striktes Lesesystem dieser Fragmente werden pro Gewebe 100 Zeilen Text zu neuen Wortgebilden zusammengefügt. Zwanzig schriftliche Textgewebe entstehen. Diese werden mit meiner Stimme vorgelesen und aufgenommen. Durch das Vortragen der Wortgebilde erfahren sie eine weitere Transformation in eine Ebene, die nicht mehr sichtbar, sondern imaginär ist. Jeder Rezipient kann in den Geweben und in den akustischen Textgebilden aktuelle Informationen und Schlagwörter herausfiltern die für ihn interessant erscheinen. So entwickeln sich subjektive Bilder in den Gedanken der Betrachter und geben Raum zum Weiterdenken. Es entstehen Worträume.
Betreuerin: A.Univ.-Prof. Mag.art. Priska Riedl