DIE LEHRE DES GARTENS. GESPRÄCHE IN JAPAN
Carola Platzek (Hg.)
Schlebrügge Editor, 2018
Gespräche mit Amasaki Hiromasa, Akasaka Makoto, Fujisato Myōkyū, Kaji Kenji, Kato Tomoki, Mitani Yasuhiko, Nishiyama Masatoshi, Noda Eiichi, Oguni Syuichi, Torigoe Keiko, Yagasaki Zentarō
Bei der Betrachtung japanischer Gärten wird offenkundig, dass diese nicht isoliert von anderen Künsten und gesellschaftlichen Prozessen gesehen werden können. In ihnen verbinden sich Ansätze unterschiedlichster Provenienz, die allesamt darauf abzielen, zwischen der Welt des Geistes und der Erscheinungswelt ein Gleichgewicht herzustellen. So erscheint der japanische Garten weder entleert kontemplativ noch rein ästhetisch, sondern als ein soziales Kompendium, das über die einer Gesellschaft zugrundeliegende Ordnung erzählen kann ─ er ist Gesamtkunstwerk und angewandte Philosophie.
Die Wiener Kunst- und Kulturforscherin Carola Platzek nimmt ein japanisches Gartenhandbuch aus dem 11. Jahrhundert zum Ausgangspunkt ihrer Forschung über die Geschichte japanischer Gärten. Die Essenz des Sakuteiki gilt bis heute ─ die genaue Beobachtung der Natur, um einen Garten in Einklang mit der Umgebung zu gestalten. Platzek spricht mit Gärtnern und Gartenhistorikern, einer Klangforscherin, einem buddhistischen und einem Shintō-Priester über deren Arbeit mit traditionellen und modernen Konzepten, die Gestaltung und Design in Japan prägen. Im Buch werden Systeme (wie Sakuteiki, der Teeweg, das Genre der Acht Ansichten, die waka-Dichtung) und Prinzipien (etwa der geborgten Landschaft oder des umhüllten Zentrums) vorgestellt und so erklärt, dass ihre Zusammenhänge verstehbar werden.
Carola Platzek
studierte Geschichte und Philosophie in Leipzig, Grenoble und Wien. Sie ist Autorin, Kunst- und Kulturforscherin und war zuletzt als Key Researcher im Rahmen des PEEK-Programms des Wissenschaftsfonds (FWF) und an der Akademie der bildenden Künste Wien tätig.