Masterarbeit von Katharina Grafinger 2020
Eine Verbindung aus gebrauchtem Mobiliar und amorphen, körperlich anmutenden Objekten nimmt einen Raum ein und eine interaktiv erfahrbare „Körper-Wohn Landschaft“ entsteht.
In der Installation The Self in Storage erfährt die Wohnlandschaft eine Neubetrachtung, verbindet sich mit mäandernden, organischen Elementen, die Assoziationen zu Körper- und Naturlandschaften wecken und durchdringt das Innere der Räume. The Self in Storage erforscht die Auseinandersetzung des individuellen Seins mit den Praktiken des Lagerns, Zwischenlagerns und Auslagerns von Möbelstücken.
Dabei werden die Beziehungen, die zwischen benutzten Möbelstücken und dem menschlichen Körper, als dessen Nutzer, entstehen, beleuchtet. Das Selbst, als Synonym für das körperliche und geistige Ich, steht dabei in sich immer wieder verändernder Beziehung zu den Objekten des Wohnraums. Durch die künstlerische Arbeit werden Elemente der Interaktion zwischen Mensch, Möbel und Raum ergründet. Die Biografie der Möbel wird dabei aus den Biografien der Menschen, die mit dem Möbelstück in Kontakt treten, geschrieben und die Spuren des Gebrauchs zeugen von den Prägungen durch die Benutzer*innen. Der Mensch wird vom Mobiliar emotional und körperlich durch deren Präsenz im Alltag geformt. Das menschliche Verhalten lebt dabei von der Auseinandersetzung mit den Dingen der Umgebung. Die Installation bewegt sich zwischen einer ästhetischen und kritischen Betrachtung dieser Interaktionen und Beziehungen des Wohnens und den Eingriffen eines, an den menschlichen Körper erinnernden, Organismus. Deren wechselseitige Beeinflussung und Irritation, die Verschmelzung und Abstoßung der aufeinander treffenden Elemente, erzeugt Spannungen und Entspannungen in der Raumwahrnehmung.
Betreut von Univ. Ass. Christiane Reiter-Zaman
© Katharina Grafinger
Fotos: Katharina Grafinger