„Die Aufladung des weißen Blattes mit Optionen des Schreibens und stummen Imperativen der Produktivität macht es zur Schwelle zwischen Schreiben und Nicht-Schreiben, die immer neu überwunden werden muss.“
(Lothar Müller, Weisse Magie: die Epoche des Papiers, S. 129)
Notes and Blanks widmet sich einem Material, das in einem (künstlerischen) Prozess oft als erster Ort außerhalb des eigenen Kopfes dient, an dem sich eine Idee manifestiert: dem Blatt Papier.
Unser Alltag erschließt sich mir als riesiger Materialfundus. Alles ist bereits da, quasi zum Überlaufen voll.
Alltagsmaterialien spiegeln Lebensrealitäten und sind jeweils Ausschnitte verschiedenster Wirklichkeiten.
Dinge, die selbstverständlich und unbemerkt in unserem Alltag auftauchen, sind bereits durch ihre Geschichte mit Bedeutung aufgeladen.
Der unvermeidbare Blick auf diese Dinge, die alle potentielle Ausgangsmaterialien sind, kann zum Sammeln, Anhäufen, Aufbewahren, Ordnen, Arrangieren, Konservieren und vor Zerstörung Beschützen führen. Es entsteht ein Lager, das mir Sicherheit gibt und auf das ich immer wieder zu(rück)greifen kann.
Unter dem Titel Notes and Blanks entstanden und entstehen mehrere Arbeiten, die sich mit ähnlichen Themenkomplexen beschäftigen. Es geht um Ordnung und Ideen, um Tun und Lassen und um die Liebe zur Leere. Dabei ist ihnen das verwendete Material, das Papier, gemein. Papier in alltäglicher Form, als Notiz- oder Skizzenzettel. Das Blatt ist leer und voll von endlos vielen Möglichkeiten.
Betreut von A.Univ.-Prof. Mag.art. Priska Riedl
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