ECT.

Masterarbeit von Renée Chvatal

ECT.

Der Anspruch auf wahr und falsch. Und über den Irrsinn, alles auf einen Nenner bringen zu müssen. Denn vieles kann nicht nur auf einen Aspekt reduziert werden.

ABSTRACT

Ein unfertiges Gefüge bestehend aus intuitiv konstruierten Objekten, die als Rahmenbedingung zur Orientierung der Selbstzensur und -erweiterung dienen. Zu verstehen sind sie als provisorische Verkörperung und Leitidee, gedanklicher Gebilde in der Kunst.

Im Raum stellen einschränkende und nicht abgeschlossene Rahmen aus Stahl, gemeinsam mit Kupferplatten und Bienenwachs, eine kognitive materielle Rauminstallation dar. Wichtig ist, dass die aufkommenden Widersprüche in Bewe- gung bleiben und die Objekte völlig sinnfrei sind und auch bleiben.

Vielleicht ist Kunst unter anderem gerade deswegen so schwierig zu verstehen oder anzunehmen, denn durch sie und die Konfrontation mit Neuem, können unteranderem gesell- schaftliche Codes, überwunden werden. Ihre Aufgabe und Verschiedenheiten, könnten demnach als Erkenntnis diver- genter Perspektiven dienen und so den Wert aufkommen las- sen neue Betrachtungsweisen zu schaffen.

Von der Linie zur Fläche und von der Fläche zum Volumen. Zustände, die sich durch Spannungen in ihrem Zusammentreffen an allen Kanten, Dimensionen, Transluzenz und Evolution schneiden. Subjektive Spielräume entstehen und zeigen einen gegenwärtigen Gesellschaftsspiegel auf persönlicher Ebene auf. Die Materialien bilden Rahmen aus Bedingungen und Möglichkeiten ohne einen Abschluss. Sie bieten Platz für Veränderung und für Entwicklung, die sich nicht einschränken lassen. Die Gewohnheiten werden in der Kunst plötzlich in Frage gestellt und der Ausstieg aus den alltäg- lichen Routinen bewerkstelligt.

Das Essentielle sei nicht das Ergebnis, sondern rein der Weg zu ihm und der daraus resultierenden Einstellung. Vielleicht ist der Nutzen auch einfach nur die Nutzlosigkeit und die Konfrontation damit.

Unterbewusstes Handeln mit Material soll hier zur obersten Instanz werden. Die Herausforderung mit weniger zufrieden zu sein, Emp- findungen offenzulegen und sich vor Augen zu halten, was diese hervorrufen. Je mehr Erkenntnis über einen selbst gewonnen wird und je intensiver mit dieser gearbeitet wird, desto herausfordernder werden das aktive Agieren und dessen Auswirkungen.

Das Leben als eine kognitive Dissonanz. Ausgeglichenheit als ober- stes und verinnerlichtes Gebot. Den Gefühlszustand in Balance zu bringen und damit unvereinbare Wahrnehmungen zu reduzieren. Unterschiedliche Haltungen, die als Transportmittel dienen, um mit dem Anwesenden in Kontakt zu kommen und Gefühlszustände sichtbar zu machen.

Das Nicht-Verstehen erzeugt einerseits Ähnlichkeiten zu bisherigen Erfahrungen und stellt damit eine (intensive) Beziehung zum bisher- igen Leben her, andererseits generiert sie Differenzen, die zu Iden- titäten führen. Doch letztlich werden Themen nur angeschnitten, nicht weiter ausgeführt und mit portionierter Eigeninterpretation wiedergegeben.

(c) Renée Chvatal

Poster

(c) Renée Chvatal 2018

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