Im Rahmen der Lehrveranstaltungen Erweiterter textiler Digitaldruck BA/MA und Einführung in/Digitaldruck Textil II haben 9 Studierende künstlerische Arbeiten entwickelt und umgesetzt. Dabei stand die Auseinandersetzung mit dem Textil und der Technik des Digitalen Textildrucks im Mittelpunkt. Die Auseinandersetzung mit verschiedenen Aspekten und die unterschiedlichsten Herangehensweisen ergaben ein spannendes Spektrum textiler Kunst.
Die entstandenen Arbeiten wurden im Raumschiff unter dem Ausstellungstitel bye bye mimaki präsentiert.
ANGELINA BOBLETER
SHIBUI
Digitaldruck und Handstickerei auf Baumwolle
Eine Zusammenführung von textiler Tradition und Moderne. Die junge Frau, welche die Moderne und den textilen Digitaldruck repräsentiert, und das florale Muster, welches die Tradition und die Handstickerei verkörpert, verschmelzen zu einem Gesamtbild.
MARIA VALERIE STOCKHAMMER
IN CASE OF RECURRENCE
Luftpolsterfolie, Digitaldruck auf Papier und Textil
Die spezifischen optischen Merkmale der Luftpolsterfolie werden auf die Medien Papier und Textil übertragen. Der Versuch einer Annäherung der Materialien untereinander und an ihre Umgebung.
FLORIAN NÖRL
AUFSTAND,FREIHEIT,GERECHTIGKEIT
Textiler Digitaldruck
FotoDialog aus meinem privaten Fotoarchive.
Aufstand: Dresden 2010 / Izmir 2017
Freiheit: Normandie 2012 / Izmir 2017
Gerechtigkeit: La Vega 2007/ Izmir 2017
Format: 100×100 cm, 3 Teilig.
EVA-CHRISTINE OBERNBERGER
300DPI
Digitaldruck auf Baumwolle
Ein Auseinandersetzung mit dem Gewebe.
Stoff zerreißen, Nähte hinzufügen, Falten, Scannen und Drucken.
Dem Gewebe und dessen engem Raster folgen.
Das Quadrat als einheitliche Form.
Durch die Abfolge der Stoffquadrate entsteht eine poetische Bewegung der digitalisierten Stoffe, was die Arbeit lebendig wirken lässt.
LAXMI SCHNEIDER
OHNE TITEL
Digitaldruck auf Seide Crepe
3x ca. 90 cm x 180 cm
Wenn Berührungen nur noch Angst erzeugen, das Gesprochene Wort keine Bedeutung mehr hat und Blicke durch den Anderen hindurchsehen.
Dann ist es Zeit, hinter den Vorhang zu blicken.
YESEUL KWON
DIE TAUBE
Nadelfilzen, Baumwolle
Wir können überall Tauben begegnen. Sie sind immer auf den Straßen. Seit wann denken wir, dass die Tauben schmutzig und unsympathisch sind? Trotzdem wenn die Tauben auf den Straßen, Park oder Hauptplatz Linz fehlen würden, wäre es ungewohnt.
Als ich un Taubenmarkt war, habe ich gemerkt, dass die Tauben unglaublich schöne verschiedene Federkleider haben. ab diesem Moment sehen die Tauben für mich nicht mehr unsympathisch aus, sondern sind inspirierende Wesen.
ANNELIESE SCHUBER
OHNE TITEL
Fleisch, Haken, Kette
Fleisch als Synonym für das Irdische, das Leibliche, für das Handeln und Wollen, auch für Sünde. Fleisch hat erbitterte Gegenspieler: den Geist, die eigene innere Stimme, das Gewissen, die Fähigkeit Gut und Böse voneinander zu unterscheiden, zu denken. Erst Körper und Geist machen den Menschen als Ganzes aus, der Haken daran ist, dass das kaum ohne Verletzung passiert.
9 VERA RUPP
OHNE TITEL
Digitaldruck auf Gips, Hasendraht
Objekt, Raum, Unterschlupf, Möglichkeit, Anpassung, Abgrenzung
Es ist was es ist.
Eine Schale,
eine Hülle,
eine Höhle,
eine Flucht,
eine Begegnung.
LEA KÖNIG
ROLLEN-BILD
2017
Video, Audio, Digitaldruck
Bei dieser Arbeit wird die Entwicklung von Rollenbildern hinterfragt: welche Rollenbilder herrschen vor? Sind es immer dieselben? Verändern sie sich im Laufe der Zeit oder bleiben sie im Grunde immer gleich? In unserem täglichen Leben sind sie dauerhaft präsent. Die Worte „Rolle“ und „überzeichnen“ haben in dieser Arbeit zwei Bedeutungen: Einerseits nehmen sie Bezug auf die Technik des Digitaldrucks und andererseits auf die inhaltliche Thematik. Die „Rolle“ ist sowohl ein Bestandteil der Technik – der Stoff läuft über mehrere Rollen -, als auch eine gesellschaftliche/soziale Position. Der Begriff „überzeichnen“ beschreibt den Vorgang, während dem etwas übereinandergelegt/überdruckt, aber auch, dass etwas übertrieben/überspitzt wird.
Lehre, Organisation, Fotos: Melanie Greußing
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