Lucia – eine exemplarische Designentwicklung aus Papier und Glas Masterarbeit von Gabriela Mayrhofer, Sommersemester 2015

Entstanden aus der intensiven Auseinandersetzung mit den Materialitäten Papier und Glas – erweitert um die Aspekte Raum und Licht.

Geschaffen als Verbindung von Sichtbarem und Unsichtbarem.

Grundgedanken

Am Beginn der Designentwicklung der Leuchte Lucia stand eine intensive Auseinandersetzung mit dem Werkstoff Papier und seiner Geschichte. Angeregt durch die vielfältigen, oft ungewöhnlich erscheinenden Anwendungsbereiche von Papier in seiner Tradition habe ich mich im Besonderen mit der Thematik der Innenraumgestaltung auseinandergesetzt.

Die angenehme Atmosphäre, die Papier in Kombination mit Licht zu erzeugen vermag, weckte mein Interesse. Unterschiedlichste Experimente mit Materialien und Licht folgten, bis schließlich eine speziell entwickelte Kombination aus Papier, Glas und Licht zur Entwicklung dieser Leuchte führte.

Arbeitsweise

Das Bewusstmachen von Materialität und ihrer Wertigkeit, von Materialien, die uns alltäglich umgeben. Versuche, die Achtsamkeit auf das zu lenken, was wir tagtäglich benützen, in Händen halten. Zu fragen – was kann ein Material noch? Bietet es nicht wesentlich mehr Verwendungsmöglichkeiten, hat es nicht auch Eigenschaften, die fernab der alltäglichen Anwendung von Interesse sind?

Erst wenn die gängigen Anforderungen an ein Material beiseite gelassen und die herkömmlichen Aufgaben ausgeblendet werden, kann ein neuer Zugang stattfinden.

Eingehen auf das was ist, was sich ergibt – wahrnehmen und weiterdenken was sich daraus fortführen lässt – das war der leitende Gedanke der Entwicklung.

Papier und Textil

Weben als Leidenschaft und Inspiration. Das Legen und Kreuzen von Fäden ermöglicht Stabilität und erlaubt eine Annäherung an die Fläche. Aus dem Kontext ursprünglich textiler Flächengestaltung entstanden nach und nach unterschiedliche, gewebe- und netzartige Flächen aus Fäden und Papier. Es folgten großformatige Versuche in einer experimentellen Technik des Papierschöpfens bzw. – gießens, die immer mehr Durchsicht erlaubten, der Anteil der dichten Flächigkeit wurde dabei immer geringer. Das Resultat sind einzigartige Verbindungen von Fäden und Papier, netzartige fragile Gebilde mit hoher Lebendigkeit und Transparenz. Luftige Objekte, die dennoch einen Körper bilden und Raum einnehmen.

Für die Anwendung dieser Papiernetze im Hinblick auf die Entwicklung einer Leuchte für den Innenraum habe ich mich für eine Kombination mit dem Werkstoff Glas entschieden. In einem speziell entwickelten Herstellungsverfahren wird das Papiernetz zwischen zwei Glasplatten eingelegt und mit dem Glas untrennbar verbunden. Dieser Glasverbundwerkstoff ermöglicht den beiden Materialien Papier und Glas eine Aufwertung der jeweils eigenen Vorzüge.

Designentwicklung Leuchte „Lucia“

Formal habe ich mich an der Bauweise moderner Architektur orientiert. Für die Lichttechnik wurden LED-Streifen mit sehr hoher Leuchtkraft verbaut. Das Trägermaterial Glas lässt eine klare Linienführung zu. Durch die Transparenz des Papiernetzes und des Glases vermittelt die Leuchte Leichtigkeit und fügt sich optimal in den Wohnraum ein.

Lucia wirkt in ihrer Fragilität somit als Verbindung von Sichtbarem und Unsichtbarem, agiert als unaufdringlicher Vermittler zwischen Hell und Dunkel und trägt somit zur Gestaltung einer angenehmen Raumatmosphäre bei.

 

Foto: Gabriela Mayrhofer
Foto: Gabriela Mayrhofer
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Foto: Philipp Pernkopf
Foto: Philipp Pernkopf
Foto: Philipp Pernkopf
Foto: Philipp Pernkopf
Foto: Philipp Pernkopf
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Foto: Philipp Pernkopf

 

 

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